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Freude am Lernen!

Lerntipps

Lerne klüger, nicht härter

Lernen begleitet uns ein Leben lang – doch viele erinnern sich an Druck, Frust und das Gefühl: „Es ist nicht genug, egal, wie viel ich lerne.“

Dabei kann Lernen ganz anders sein: klar, motivierend – und erfüllend.
Mit den richtigen Methoden entdecken Sie, wie viel Freude es macht, Wissen aufzunehmen, zu verknüpfen und sicher abrufbar zu behalten.

Die folgenden Tipps zeigen Ihnen, wie Lernen wieder gelingt: strukturiert, lebendig und auf Ihren persönlichen Lerntyp zugeschnitten.

Denken in Kurzform

Unser Gehirn liebt Abkürzungen. Es denkt nicht in langen, ausführlichen Sätzen, sondern in Bildern, Begriffen, Sinnzusammenhängen. Deshalb ist es wichtig, sich für jeden Lerninhalt passende Schlüsselworte zu erarbeiten – denn genau so funktioniert unser Gehirn.

Ein Beispiel: Ihr Gehirn denkt nicht: „Da fliegt etwas Schwarz-Weißes mit einem langen Schnabel, das klappern kann. Es hat rote Beine und steht gern auf feuchten Wiesen oder Kirchtürmen.“
Ihr Gehirn denkt einfach: „Storch.“ Und in diesem einen Wort ist all das Vorherige bereits mitgedacht.

So funktioniert auch medizinisches Denken. Ein einzelnes, gut gewähltes Schlüsselwort kann Ihnen auf einen Schlag eine ganze Reihe an Informationen zugänglich machen – vorausgesetzt, Sie haben vorher die Zusammenhänge verstanden und richtig verknüpft.

Ein Beispiel mit einem medizinischen Lerninhalt:
Wenn Sie sich das Krankheitsbild "Diphtherie" erarbeiten, könnte Ihr Schlüsselwort zum Beispiel „Pseudomembranen“ lauten. Mit diesem Schlüsselwort rufen Sie sich den gesamten Lerninhalt des Krankheitsbildes wieder ins Gedächtnis. 

Damit das jedoch gelingt, müssen Sie es vorher mit Leben gefüllt haben: Was sind Pseudomembranen? Wie sehen sie aus? Woraus bestehen sie? Warum bilden sie sich?
Sobald Sie diese Inhalte erarbeitet haben, genügt dieser Schlüsselbegriff – und das zugehörige Wissen zum gesamten Krankheitsbild fällt Ihnen wieder ein: die Krankheitsentstehung, Symptome, typische Verlaufsformen und vieles mehr.

Unser Gedächtnis ist nicht ein großer Speicher, sondern besteht aus mehreren „Abteilungen“, die Informationen unterschiedlich verarbeiten und weitergeben. Wenn wir klug lernen wollen, müssen wir wissen, wie diese Bereiche zusammenarbeiten.

Man unterscheidet drei Arten von Gedächtnissen:

  • Sensorisches-Gedächtnis (Kürzestzeitgedächtnis)
  • Kurzzeit-Gedächtnis
  • Langzeitgedächtnis

Sensorisches-Gedächtnis (Kürzestzeitgedächtnis)

Dieses Gedächtnis arbeitet extrem schnell – und vergisst genauso schnell wieder. Wenn Sie ein Wort, ein Bild oder eine Buchstabenkombination nur kurz ansehen, bleibt diese Information etwa eine Sekunde lang im Gehirn gespeichert. Das reicht aus, um beim Lesen am Ende eines Satzes noch zu wissen, was am Anfang stand.

Ein Beispiel: Sie blättern durch einen Bildatlas mit Hauterkrankungen und sehen sich ein Bild an. Wenn Sie gleich weiterblättern, bleibt das Bild der ersten Erkrankung nicht im Gedächtnis – spätestens nach wenigen weiteren Seiten ist es weg.

Fazit: Überfliegen bringt nichts. Nur wer bewusst hinschaut und die Information aktiv weiterverarbeitet, gibt ihr die Chance, im Kurzzeitgedächtnis anzukommen.

Kurzzeitgedächtnis

Hier wird’s etwas praktischer – denn das Kurzzeitgedächtnis ist wie ein kleiner Notizzettel im Kopf. Es speichert Informationen für einige Sekunden bis Minuten. Dabei funktioniert es oft wie ein inneres Sprachband.

Ein Beispiel: Jemand nennt Ihnen eine Telefonnummer. Bis Sie einen Stift finden, wiederholen Sie die Zahlen leise vor sich hin – entweder laut oder nur in Gedanken. Wenn Sie dabei unterbrochen werden, ist die Nummer meist sofort weg.

Tipp: Das Kurzzeitgedächtnis kann nur wenige Informationen gleichzeitig speichern – etwa 7 ± 2 Elemente – und das auch nur für wenige Sekunden oder Minuten. Dann entscheidet es blitzschnell, was wichtig genug ist, um ins Langzeitgedächtnis übernommen zu werden.

Aber was schafft es tatsächlich ins Langzeitgedächtnis? Dafür braucht es bestimmte Auslöser: Inhalte mit emotionaler Bedeutung, Informationen, die an bereits Bekanntes anknüpfen – und, ganz entscheidend für Ihr Lernen – Dinge, auf die Sie sich mit voller Aufmerksamkeit konzentriert und die Sie mehrfach wiederholt und geübt haben.

Langzeitgedächtnis

Hier findet das eigentliche Lernen statt. Das Langzeitgedächtnis speichert keine Einzelbilder oder Wörter, sondern Bedeutungen, Zusammenhänge und Begriffe. Es geht darum, Sinn herzustellen.

Ein Beispiel: Wenn Sie sich das Erscheinungsbild einer Hautkrankheit merken wollen, reicht reines Anschauen nicht aus. Besser ist es, das Bild in Worten zu beschreiben, am besten laut. Zum Beispiel: „Ich sehe am Ellenbogen mehrere Herde mit scharf begrenzter Rötung, auf denen sich feine Schuppen befinden.“ Wenn Sie das tun, steigt die Wahrscheinlichkeit deutlich, dass Sie beim Stichwort Psoriasis (Schuppenflechte) später genau dieses Bild wieder abrufen können.

Wichtig: Auch das Langzeitgedächtnis ist keine Festplatte. Was dort gespeichert ist, muss regelmäßig wiederholt und gefestigt werden – sonst verblasst es wieder.

Viele Lernende sind frustriert, weil sie das Gefühl haben, Gelerntes schnell wieder zu vergessen. Aber hier kommt die gute Nachricht: Das ist völlig normal – und sogar lebenswichtig!

Unser Gehirn will nicht überladen werden. Es sortiert konsequent aus und merkt sich vor allem das, was es regelmäßig braucht. Ohne diese Fähigkeit zum Vergessen würden wir im Alltag unter einer Flut von Informationen zusammenbrechen. Das bedeutet aber auch: Was wir behalten wollen, müssen wir regelmäßig aktivieren. Nicht ständig und nicht stundenlang – aber gezielt und in passenden Abständen.

Die folgende Übersicht zeigt, wie schnell unser Gehirn Informationen wieder loslässt, wenn wir sie nicht wiederholen. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen – im Gegenteil: Sie können stolz auf alles sein, was hängen geblieben ist! Denn das zeigt, dass Sie bereits etwas richtig gemacht haben.

Merke: Etwas zu vergessen ist kein Zeichen von Versagen – sondern ein Aufruf zur Wiederholung

Übersicht, wie schnell man Gelerntes wieder vergisst, wenn man es nicht wiederholt.

Vergessen sind:

  • nach 20 Min:     42 %
  • nach 1 Stunde:  66 %
  • nach 6 Tagen:   75 %

Ungefähr 20 % behält man allerdings für immer!

Beachten Sie bitte auch den nächsten Punkt "Optimale Wiederholungszeiten".

Unser Gehirn liebt Wiederholungen – aber nur dann, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt stattfinden. Studien und Erfahrungen zeigen: Es gibt bestimmte Zeitfenster, in denen das Wiederholen besonders effektiv ist. Wer diese nutzt, kann mit deutlich weniger Aufwand mehr behalten.

Wenn Sie einen Lernstoff durchgearbeitet haben, empfehlen sich folgende Wiederholungszeitpunkte:

  • am nächsten Tag
  • ca. in einer Woche
  • ca. in einem Monat
  • ca. in 6 Monaten

Diese Abstände gelten als besonders günstig, weil sie dem natürlichen Vergessen entgegenwirken – und zwar genau dann, wenn der Stoff im Begriff ist, sich aus dem Gedächtnis zu schleichen.

Natürlich dürfen Sie auch öfter oder an anderen Tagen wiederholen – aber dann wird der Aufwand meist größer, weil Sie den Stoff erst wieder neu zusammensetzen müssen.

Tipp: Legen Sie sich einen übersichtlichen Wochenplan oder Lernkalender an. Tragen Sie kurz ein, was Sie wann wiederholen möchten. Das schafft Struktur, spart Zeit und motiviert: Denn Sie sehen auf einen Blick, was zu tun ist – und was Sie schon geschafft haben.

Und noch ein ganz wichtiger Punkt: Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn bei der Wiederholung vieles weg zu sein scheint. Das geht allen so – und genau deshalb wird wiederholt! Es ist kein Rückschritt, sondern ein ganz normaler Teil des Lernprozesses.

Mit jeder Wiederholung geht es schneller, leichter und sicherer – denn Sie bauen nicht von vorn, sondern auf etwas Bestehendem auf.

Es gilt, die möglichst perfekte Balance zwischen Lernen und Entspannung zu finden.

Eine der wichtigsten Voraussetzungen fürs erfolgreiche Lernen ist Konzentration. Und Konzentration ist wie ein Muskel – sie funktioniert gut, solange sie regelmäßig entspannt wird.

Sobald Sie merken, dass Ihre Aufmerksamkeit nachlässt, ist es Zeit für eine Pause. Und zwar nicht erst dann, wenn gar nichts mehr geht, sondern am besten nach einem festen Rhythmus. Bewährt hat sich:

60 Minuten Lernen, dann 5 Minuten Pause.

Das klingt einfach – und genau das ist der Trick. Je klarer der Plan, desto leichter fällt es, sich daran zu halten.

Wichtig: Die Pausen sollten kurz und erfrischend sein – nicht zu lang, sonst wird der Einstieg in den Lernstoff wieder schwerer. Ein paar Schritte an der frischen Luft, ein Glas Wasser, ein bisschen Dehnen –  das reicht oft schon.

Fazit: Wer clever lernt, gönnt sich regelmäßige kleine Auszeiten.

Denn Ihr Gehirn braucht Pausen, um das Gelernte zu verarbeiten – und um beim nächsten Lernblock wieder aufnahmefähig zu sein.

Ein fester Wochenplan ist Gold wert. Warum? Weil er Sie von der täglichen „Soll ich jetzt lernen oder nicht?“-Frage befreit. Wenn klar ist, wann Sie lernen, sparen Sie Energie, Willenskraft – und Nerven. Sie wissen einfach: Jetzt ist Lernzeit.

Aber Achtung: Nehmen Sie sich nicht zu viel auf einmal vor!

Ein überambitionierter Plan, den Sie kaum einhalten können, bringt vor allem eines: Frust. Und der ist beim Lernen ein echter Motivationskiller.

Realistisch planen ist die Devise. Lieber weniger und konsequente Lernzeit einplanen – als sich zu viel vornehmen und dann geht gar nichts mehr. Erstellen Sie sich einen gut durchdachten Plan, sodass Ihnen genügend Zeit für Familie, Freizeit und Erholung bleibt.

Ihren Wochenplan sollten Sie strikt einhalten!

Die Erstellung eines Wochenplans ist sehr individuell – und das ist auch gut so! Er hängt ab von:

  • Ihrem Alltag (Beruf, Familie, Verpflichtungen)
  • Ihrem persönlichen Biorhythmus (Wann sind Sie am aufnahmefähigsten?)
  • Ihren Lernzielen

Manche Menschen sind echte Frühaufsteher und lernen am besten am Vormittag. Andere werden abends erst richtig wach und produktiv. Beides ist völlig in Ordnung – Nutzen Sie Ihre eigene beste Lern-Zeit! Tragen Sie Ihre Lernzeiten in Ihren Kalender ein, hängen Sie ihn sichtbar auf – und behandeln Sie Ihre Lernzeit mit dem gleichen Respekt wie ein wichtiges Meeting.

Und noch ein Tipp: Auch wenn Sie viel Zeit zum Lernen haben – mehr als vier Stunden konzentriertes Lernen pro Tag bringen in der Regel keinen zusätzlichen Gewinn. Irgendwann ist das Gehirn einfach müde. Die Qualität leidet und Sie vergessen schneller, als Ihnen lieb ist.

Unser Gehirn liebt Zusammenhänge. Es merkt sich Dinge viel besser, wenn sie sinnvoll erscheinen – also in einen logischen Zusammenhang eingebettet sind.

Ein kleines Beispiel:
Versuchen Sie sich an diese Zeichenkette zu erinnern:
Dsknnchgt“. Gar nicht so leicht, oder?

Aber sobald Sie die Vokale und Leerzeichen ergänzen und daraus den Satz machen:
Das kann ich gut“, ist die Erinnerung plötzlich ganz einfach.

Was ist passiert?
Sie haben aus einem sinnlosen Buchstabenhaufen eine sinnvolle Information gemacht – und Ihr Gehirn hat sie bereitwillig angenommen.


Wissen braucht Vorwissen
Damit Lernen leichter gelingt, braucht das Gehirn Anknüpfungspunkte. Je mehr Sie schon wissen, desto besser können Sie neue Informationen einordnen, verknüpfen und abspeichern.

Das ist übrigens einer der großen Vorteile, wenn Sie als Erwachsene lernen:

  • Sie bringen bereits jede Menge Lebenserfahrung und Hintergrundwissen mit.
  • Sie können auf Bekanntes aufbauen – und genau das macht das Lernen so viel effizienter.


Und noch ein Tipp:
Nach jedem Lernskript lohnt es sich, eine kleine Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte zu erstellen. So festigen Sie das Gelernte und bereiten automatisch eine wertvolle Wiederholungsgrundlage vor.

Je vertrauter, desto leichter
Fragt man Schüler, welche Lerninhalte ihnen am leichtesten im Gedächtnis bleiben, ist die Antwort oft: „Das, was ich schon mal irgendwo gehört oder gelernt habe.“
Klingt simpel – und ist genau der Punkt.

Fazit:
Lernen Sie nicht nur irgendetwas, sondern sorgen Sie dafür, dass es Sinn ergibt – für Sie. Dann fällt es leichter, bleibt länger – und macht sogar mehr Freude

Effektives Lernen beginnt mit einer soliden Grundstruktur.
Diese Basis schaffen Sie sich mit dem Lernskript „Grundlagenwissen“. Stellen Sie sich dieses Grundwissen wie ein grob geknüpftes Fischernetz vor: Die großen Fische – also die wichtigsten Fakten und Zusammenhänge – bleiben bereits hängen.
Doch ein guter Fischer will auch die kleineren Fische fangen – also Details, Feinheiten und Spezialwissen. Dafür braucht es ein engmaschigeres Netz.
Und genau das passiert mit jedem weiteren Thema, das Sie lernen: Sie weben neue Informationen in Ihr bestehendes Netz ein. So wird Ihr Wissensnetz immer dichter, tragfähiger – und es bleibt immer mehr hängen.
Je besser Sie vernetzt denken, desto leichter fällt es Ihnen, neue Inhalte aufzunehmen, zu verknüpfen und dauerhaft zu behalten.

Lernen beflügelt weiteres Lernen.
Wer zehnmal so viel weiß, kann hundertmal mehr lernen.

Denn je größer Ihr Vorwissen, desto leichter lassen sich neue Informationen andocken.
Mit jeder Verknüpfung wird das Lernen müheloser – fast wie von selbst.

Manchmal passiert es ganz von selbst: Ein Thema packt Sie.

Plötzlich sind Sie begeistert davon, wie genial und durchdacht der menschliche Körper aufgebaut ist – und Sie könnten stundenlang Anatomie lernen.

Perfekt! Dann tun Sie genau das.

Nutzen Sie diesen Motivationsschub und konzentrieren Sie sich auf das, was Sie gerade wirklich interessiert. Denn: Wenn die Begeisterung da ist, bleibt der Stoff fast wie von selbst im Gedächtnis.

Vielleicht haben Sie im Moment keine Lust auf die schweren Krankheitsbilder – weil sie Sie emotional belasten oder es einfach zu viele auf einmal sind?

Das ist völlig in Ordnung.

Lassen Sie diese Themen fürs Erste beiseite und vertrauen Sie darauf, dass Ihre Motivation dazu irgenwann kommt – oft schneller, als man denkt. Vielleicht wird jemand in Ihrem Umfeld krank, vielleicht fragt Sie ein Freund um Rat – und plötzlich ist das Interesse an Pathologie und Krankheitsverläufen da. Und dann? Dann fällt Ihnen das Lernen auf einmal leicht, weil es jetzt einen persönlichen Bezug gibt. Und genau das ist es, was Lernen kraftvoll macht: Bedeutung.

Fazit: Lernen Sie das, was Sie jetzt begeistert.

Vertrauen Sie Ihrem Rhythmus und Ihrer Neugier. Der Rest kommt zur richtigen Zeit – und bleibt dann auch.

Oft wird die Frage gestellt: „Wie kommt es, dass mir beim Abfragen z.B. im Unterricht, der Lerngruppe oder der Prüfung nicht einfällt, was ich zu Hause noch wusste?“
Gründe dafür sind:

Der Stoff wurde zwar erarbeitet, aber nicht wirklich „auswendig“ gelernt.

Es ist unabdingbar, dass Sie sich den erarbeiteten Stoff laut und „auswendig“ aufsagen. Mit „auswendig“ ist hier nicht die wortwörtliche Wiedergabe gemeint, sondern dass Sie alle wichtigen Inhalte in Ihren Worten erklären können. Denn auch in der Prüfung müssen Sie in der Lage sein, den Stoff auf Befragen verständlich wiederzugeben. Das kann nur gelingen, wenn Sie gelernt haben, auf eine Frage tatsächlich klar zu antworten.

  • Grundsätzlich wird bei jedem Lernakt das ganze „Drumherum“ mitgelernt.

Das heißt, dass Sie sich nicht nur Ihre Lernkärtchen einprägen, sondern unbewusst auch Ihr ganzes Umfeld mehr oder weniger mitaufnehmen, beispielsweise Musik, die während des Lernens am Abend leise erklingt. Ihr limbisches Gehirn verknüpft diese Dinge miteinander (Lerninhalt, Musik und Abendstimmung). Wenn Sie sich später an das Gelernte erinnern wollen und zu wenig der ursprünglich mitgelernten Reize vorhanden sind, weil Sie in einem komplett anderen Umfeld sind – es ist z.B. heller Tag, Sie hören Verkehrslärm oder die anderen Kursteilnehmer sehen Sie gespannt an, so können Sie evtl. das erlernte Wissen nicht mehr abrufen. Es bleibt Ihnen also nichts anderes übrig, als sich den Begriff nochmals mit den neuen Reizelementen einzuprägen.
Je öfter Sie das tun und je unterschiedlicher das Ambiente jeweils ist, desto besser. Achten Sie also darauf, dass Sie den Lernstoff möglichst immer wieder in einer anderen Umgebung wiederholen, am Schreibtisch, beim Spaziergang oder in einer Pause am Arbeitsplatz, wo Sie sich einen bestimmten Sachverhalt kurz ins Gedächtnis rufen.

Es gibt allerdings einen Trick, um situationsgebundene Verknüpfungen zu umgehen. Achten Sie beim Lernen darauf, dass Sie sich den Lerninhalt abstrakt vorstellen. Richten Sie dazu Ihren Blick an die Zimmerdecke und übernehmen Sie den Lerninhalt in Ihre geistige Vorstellungswelt. So schaffen Sie sich Verknüpfungen, die nicht an eine Situation gebunden sind und somit überall abrufbar bleiben.

Merke:
Wenn Sie den Lernstoff immer wieder in veränderter Umgebung wiederholen, wird das Wissen von Auslösereizen abgetrennt und er wird weniger  leicht vergessen.
Erzählen Sie Ihren Familienangehörigen und Freunden möglichst oft, was Sie gerade gelernt haben!

Je mehr Sinne Sie beim Lernen aktivieren, desto besser bleibt der Stoff hängen.
Wie Untersuchungen zeigen, ist die Erinnerungsfähigkeit stark davon abhängig, wie wir lernen – nicht nur was wir lernen.

Hier ein kleiner Vergleich:

  • Nur lesen → bleibt wenig hängen
  • Hören und sehen → deutlich besser
  • Selbst tun und erklären → maximale Erinnerung!

Nutzen Sie beim Lernen möglichst viele Sinneskanäle:

  • Lesen Sie den Stoff.
  • Hören Sie begleitende Audios.
  • Erklären Sie das Gelernte – gerne auch Ihrem Haustier. :-)
  • Sehen Sie sich passende Bilder, Skizzen oder Videos an.

Je mehr Sinne Sie aktivieren, desto besser speichert Ihr Gehirn den Stoff.

Was wir tun oder erleben, bleibt besser im Gedächtnis haften als das, was wir nur gedacht haben. Deshalb ist lautes Sprechen eine der effektivsten Lerntechniken – denn es verbindet mentale Verarbeitung mit körperlicher Aktivität.

Und das Beste: Es muss nicht immer laut sein! Auch das genaue, lautlose Sprechen in Gedanken
wirkt – sofern Sie es bewusst tun.

Probieren Sie es selbst aus: Bildbetrachtung

  1. Sehen Sie sich ein Bild (z. B. aus dem Lehrmaterial) an.
  2. Legen Sie es weg und zählen Sie auf, woran Sie sich erinnern.
  3. Nun betrachten Sie ein anderes Bild  – und sagen laut, was Sie sehen.
  4. Prüfen Sie wieder, was diesmal hängen geblieben ist.

Sie werden staunen, wie viel mehr Sie sich merken konnten, nachdem Sie den Inhalt ausgesprochen haben!

Was dahintersteckt: Menschen mit gutem Gedächtnis nutzen unbewusst genau diese Technik – sie sprechen innerlich mit, wiederholen, formulieren, strukturieren. Das geschieht oft blitzschnell – aber immer aktiv.

Fazit: Lautes oder innerlich genaues Sprechen ist wie eine Extra-Speicherhilfe für Ihr Gehirn.
Wer laut denkt, speichert sicherer – und erinnert sich besser..

Wer sich bewegt, bringt nicht nur den Kreislauf in Schwung, sondern auch das Gehirn. Bewegung sorgt für eine bessere Durchblutung, mehr Sauerstoff im Kopf und eine aktive Vernetzung der Nervenzellen.
Kurz gesagt: Bewegung macht schlau.

Das Großhirn, das für das Speichern und Verarbeiten von Informationen zuständig ist, arbeitet unter körperlicher Aktivität deutlich effizienter. Also: Lernen Sie im Gehen!
Gehen Sie am besten folgendermaßen vor:

  • Erarbeiten Sie sich ein überschaubares Lernpensum – zum Beispiel mit selbst erstellten Lernkarten.
  • Nachdem Sie sich nun einige Lernkarten geschrieben haben, nehmen Sie sich diese vor und sagen sich den Lernstoff beim Auf- und Abgehen im Zimmer laut auf. 

Wenn Sie bislang noch nie so gelernt haben, kann es sein, dass Sie etwas Übungszeit brauchen, um sich an das ungewohnte Lernen im Gehen zu gewöhnen. Aber es lohnt sich auf jeden Fall!


Dieses Vorgehen bringt Ihnen gleich mehrere Vorteile:

  • Sie ermüden nicht (was in der Regel prompt passiert, wenn man versucht am Schreibtisch sitzend etwas auswendig aufzusagen).
  • Sie werden feststellen, dass Sie in der Lage sind, auf eine bestimmte Frage auch prompt antworten zu können. Hat man den Stoff nicht wirklich auswendig gelernt und ihn laut aufgesagt, so ist es so, dass man zwar das Wissen hat, es aber auf Befragen nicht wirklich wiedergeben kann.

Warum das so gut funktioniert:

  • Sie bleiben wach und konzentriert. Wer sitzt und still vor sich hin murmelt, ermüdet schnell. Bewegung hält das Energielevel oben – auch mental.
  • Sie trainieren den aktiven Abruf. Beim Gehen und Sprechen merken Sie sofort, ob Sie den Stoff wirklich frei wiedergeben können – oder ob er doch nur halb im Kopf sitzt. Genau das brauchen Sie für jede mündliche Prüfung: Abrufen, formulieren, antworten. 
  • Sie verbinden Wissen mit Bewegung. Dadurch entstehen zusätzliche Reize, die dem Gehirn beim Erinnern helfen – und genau das ist der Schlüssel zum erfolgreichen Langzeitlernen.

Manchmal will es einfach nicht klappen. Sie haben das Gefühl, einen bestimmten Lerninhalt „eigentlich wissen zu müssen“, doch beim Abfragen will er einfach nicht aus dem Kopf heraus?
Und was passiert dann häufig?

Selbstbestrafung. „Zur Strafe“ muss genau diese Lernkarte nun jeden Tag wieder ran. Oder Sie sagen sich Sätze wie: „Das lernst du nie!“Oder noch destruktiver: „Wie blöd kann man eigentlich sein?“ Oder:
„Das hättest du wissen müssen, du hast die Karte doch selbst geschrieben!“
Stopp!
So ein Umgang mit sich selbst ist nicht nur ungerecht – er ist auch absolut kontraproduktiv. Denn nichts zerstört Lernmotivation schneller als negative Selbstgespräche.

Lernen funktioniert besser mit Belohnung. Denken Sie einmal an einen Tiertrainer: Wenn ein Hund ein neues Kommando lernen soll, wird jeder noch so kleine Fortschritt sofort belohnt. So lange bis das gewünschte Verhalten fest verankert ist. Dieses Prinzip nennt man positive Verstärkung – und es funktioniert auch beim Menschen.
Sie müssen sich jetzt nicht bei jeder richtigen Antwort einen Schokoriegel gönnen 😉, es reicht schon, wenn Sie sich bewusst sagen: „Gut gemacht! Das hast du dir gemerkt.“ Oder: „Yes! Das war die richtige Antwort.“
Das klingt banal – wirkt aber erstaunlich gut. Selbstlob ist kein Zeichen von Arroganz, sondern ein Verstärker.

Der Wunsch nach Erfolg ist tief in uns verankert. Schon in der Urzeit war es entscheidend, innerhalb der Gruppe eine Rolle zu erfüllen, Anerkennung zu erhalten, etwas „beizutragen“. Dieses Bedürfnis ist geblieben – und genau das macht den Wunsch nach Lernerfolg so kraftvoll.
Vertrauen Sie diesem inneren Antrieb. Jeder kleine Lernerfolg, jede Karte, die „endlich sitzt“, bringt Sie näher an Ihr Ziel – und motiviert Sie für den nächsten Schritt.

Kennen Sie das? Die Lernkarten liegen bereit, Sie wissen, was zu tun ist – und trotzdem fehlt die Disziplin, endlich loszulegen?

Das hat nichts mit Schwäche zu tun! Das bedeutet nur, dass sich Ihr Gehirn erst wieder ans intensive geistige Arbeiten gewöhnen muss. Lernen ist wie ein Muskel: Er wird stärker, wenn man ihn regelmäßig trainiert – aber am Anfang reicht schon ein kleines Pensum.

So fangen Sie an: ganz entspannt

  • Nehmen Sie sich eine feste Zeit vor – zum Beispiel 10 Minuten. Wenn Ihnen das zu viel erscheint, starten Sie einfach mit 5 Minuten.
  • Stellen Sie sich eine Zeitschaltuhr oder Handy-Timer.
  • Lernen Sie in dieser Zeit konzentriert und aktiv – zum Beispiel mit Lernkarten, die Sie laut aufsagen.

Und ganz wichtig: Hören Sie nach der Zeit wirklich auf! So bleibt das Lernen mit einem positiven Gefühl verknüpft.

Langsam steigern, aber ohne Druck
Wenn Sie merken, dass es Ihnen leichtfällt, verlängern Sie die Lernzeit schrittweise. Vielleicht auf 15, dann 20 Minuten. Aber: Überfordern Sie sich nicht. Das Ziel ist nicht, sich durch den Stoff zu quälen, sondern eine positive Lerngewohnheit aufzubauen.

Freude und Erfolg gehören zusammen – und wer mit Freude lernt, lernt nicht nur leichter, sondern auch nachhaltiger.

Fazit: Lernen beginnt mit kleinen Schritten.
Nicht Disziplin ist der Schlüssel, sondern Dranbleiben mit Maß und Motivation.

Wenn ein Thema besonders kompliziert wirkt oder Ihnen ein Begriff einfach nicht im Kopf bleiben will, gibt es eine einfache, aber wirkungsvolle Strategie:

Beginnen Sie mit dem Schwierigsten. Packen Sie das härteste Stück gleich zu Beginn an – also den Teil, den Sie am schwersten verstehen oder behalten können. Wenn das einmal sitzt, fällt der Rest wie von selbst.

Ein gutes Beispiel: Wenn Sie einen medizinischen Fachbegriff lernen wollen, merken Sie sich zuerst die Fachbezeichnung – also z. B. „Tinea pedis“. Anschließend fügen Sie die deutsche Bedeutung hinzu: „Fußpilz“. So wird es Ihnen später viel leichter fallen, die Fachsprache selbstverständlich zu verwenden, wie es in Prüfung und Praxis erwartet wird.

Fazit: Schwierige Inhalte zuerst zu meistern, schafft Klarheit – und schenkt Selbstvertrauen.
Denn wenn der „Knotenpunkt“ sitzt, ordnet sich der Rest oft ganz automatisch drumherum.

Gute Konzentration fällt nicht vom Himmel – sie lässt sich trainieren, wie ein Muskel.
Mit ein bisschen Übung wird es Ihnen leichter fallen, fokussiert zu lernen – selbst dann, wenn das Leben um Sie herum gerade nicht mucksmäuschenstill ist.

Hier drei einfache, aber wirkungsvolle Strategien:

1. Trainieren Sie Ihre Konzentration durch lautes Wiederholen und Beschreiben
Beginnen Sie mit dem lauten Nachsprechen von Lerninhalten. So, wie Sie beim Klavierspielen erst durch Wiederholung die Töne treffen, üben Sie beim Lernen, die Inhalte präzise und aktiv auszusprechen. Das schult Ihre Aufmerksamkeit und sorgt dafür, dass das Gelernte wirklich im Gehirn ankommt – statt nur oberflächlich vorbeizuziehen.

2. Steigern Sie die Anforderungen langsam – mit kleinen Erfolgserlebnissen
Fordern Sie Ihr Kurzzeitgedächtnis Schritt für Schritt, aber überfordern Sie sich nicht.
Wenn es einmal nicht klappt – kein Problem. Reduzieren Sie den Umfang, atmen Sie durch und sagen Sie sich bewusst: „Gut gemacht!“ – für jeden kleinen Lernfortschritt.
So bleiben Sie dran, statt sich selbst auszubremsen. Denn Motivation entsteht durch Erfolg – nicht durch Druck.

3. Lernen Sie, sich in jeder Situation zu konzentrieren
Üben Sie, auch unter alltäglichen Störungen den Fokus zu halten. Das klingt erst einmal
widersprüchlich – hilft aber enorm!

Beispiele:

  •  Öffnen Sie beim Lernen das Fenster und lassen Sie die Alltagsgeräusche herein.
  •  Memorieren Sie Fachbegriffe, während im Hintergrund Radio oder Fernseher läuft.
  •  Versuchen Sie, sich auf Lernkarten zu konzentrieren, während Kinderstimmen oder Verkehr zu hören sind.

Was passiert dabei?
Sie stärken Ihre innere Stimme – also Ihre Fähigkeit, sich zu fokussieren, egal, was um Sie herum geschieht. Das macht Sie nicht nur beim Lernen souveräner, sondern auch im ganz normalen Alltagschaos.

Fazit:
Konzentration lässt sich trainieren – mit kleinen Übungen, bewusstem Selbstlob und ein bisschen Lärmunterstützung.
Wer das beherrscht, hat nicht nur beim Lernen, sondern auch im Leben einen echten Vorteil.

Kennen Sie das?
Sie sitzen konzentriert über Ihrem Lernstoff, wollen sich auf die „Niere“ konzentrieren – aber draußen brummt der Rasenmäher. Und in Ihrem Kopf läuft plötzlich eine Endlosschleife: „Nicht auf den Rasenmäher hören … nicht auf den Rasenmäher hören …“
Und was passiert?
Genau – der Rasenmäher wird immer lauter.
Warum?
Weil unser Gehirn das „Nicht“ ignoriert. Es versteht keine Verneinung, sondern konzentriert sich automatisch auf das Wort mit Bedeutung – in diesem Fall: Rasenmäher.

Ein beliebtes Beispiel:
Wenn jemand zu Ihnen sagt: „Stell dir jetzt keinen rosa Elefanten vor … und ich gebe dir 100 €!“
Na? Haben Sie gerade an einen rosa Elefanten gedacht?
Genau.

Was bedeutet das fürs Lernen?
Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nicht auf das, was Sie vermeiden wollen, sondern auf das, was Sie erreichen möchten.
Statt: „Ich darf mich jetzt nicht ablenken lassen.“
→ Besser: „Ich konzentriere mich jetzt auf das Thema Herz.“

Statt: „Nicht an den Lärm denken!“
→ Besser: „Ich bleibe ganz bei meinem Lernstoff – Niere, Anatomie, Aufbau …“

So helfen Sie Ihrem Gehirn, sich auf das Richtige zu fokussieren – und der Lärm verliert an Bedeutung.

Fazit:
Denken Sie in Richtung Ihres Ziels, nicht in Richtung Ihrer Störung.
Ihr Gehirn folgt Ihren Gedanken – also schicken Sie es dorthin, wo Sie es brauchen

Beim Lernen kann es passieren, dass sich bestimmte Inhalte gegenseitig behindern – vor allem dann, wenn sie sich sehr ähnlich sind. Das nennt man Ähnlichkeitshemmung oder Interferenz.
Je ähnlicher zwei Themen oder Begriffe sind, desto eher geraten sie im Kopf durcheinander.

Ein typisches Beispiel: Sie lernen mehrere Darmerkrankungen hintereinander – Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Reizdarm – und plötzlich vermischt sich alles.
Sie wissen zwar noch, dass Durchfall, Bauchschmerzen und Verstopfung dazugehören, aber welche Krankheit jetzt nochmal genau was auslöst, ist auf einmal verschwommen.

Was hilft gegen solche Lernverwirrung?

  • Lernen Sie nicht zu viele ähnliche Inhalte direkt hintereinander.
    Beispiel: Nach zwei Darmerkrankungen wechseln Sie lieber einmal zu einem ganz anderen Thema, z. B. einer Infektionskrankheit oder etwas ganz Anatomischem. Das entlastet das Gedächtnis und schafft Abstand.
  • Erstellen Sie anschließend eine Übersicht, wenn Sie einen Themenblock abgeschlossen haben.
    Ein kleiner Vergleich auf einen Blick – z. B. als Tabelle, Mindmap oder Spickzettel – hilft enorm, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten bewusst zu machen.

Fazit:
Vermeiden Sie gedankliches Chaos, indem Sie Themen clever abwechseln und sich Übersichten schaffen. So behalten Sie den Überblick – auch bei ähnlichen Krankheitsbildern.

Affektive Hemmung – Lernen unter Druck funktioniert nicht
Manchmal will es einfach nicht klappen – nicht weil der Stoff zu schwer ist, sondern weil Sie emotional aufgewühlt sind. Frustration, Wut, Zorn oder auch übermäßige Freude (ja, sogar Verliebtsein!) können Ihre Denkfähigkeit blockieren.
Das nennt man affektive Hemmung.

Ein typisches Beispiel: Jemand stellt Ihnen vor einer Gruppe eine provozierende Frage – und obwohl Sie die Antwort eigentlich kennen, fällt Ihnen vor lauter Anspannung nichts ein. Später, in aller Ruhe, fällt Ihnen plötzlich alles ein, was Sie hätten sagen können.

Was lernen wir daraus?
An Tagen mit starker innerer Unruhe oder psychischem Druck ist es oft sinnlos, neuen Stoff zu erarbeiten. Das Gehirn ist einfach zu beschäftigt mit anderen Dingen.

Tipp: Nutzen Sie solche Tage sinnvoll – aber anders!
Räumen Sie den Schreibtisch auf, sortieren Sie Lernmaterial, erledigen Sie Organisatorisches.
Ordnung im Außen schafft oft Ordnung im Innen.
Und das hilft, allmählich wieder zur Ruhe – und zum Lernen – zurückzufinden.

Overlearning – Wenn Lernen zum „leeren Stroh dreschen“ wird
„Mehr hilft mehr“? Nicht beim Lernen!
Wenn Sie denselben Stoff zu oft auf dieselbe Weise wiederholen, verliert er an Reiz – und Ihr Gehirn schaltet innerlich auf Durchzug.
Das nennt man Overlearning – oder, ganz anschaulich: leeres Stroh dreschen.
Natürlich sind Wiederholungen wichtig – aber nur mit Sinn und Abwechslung.
Stupides Wiederholen nur um des Wiederholens willen ist nicht effektiv. Es führt eher zu Langeweile, Frust – und irgendwann zum Abschalten.

Tipp:

  • Variieren Sie Ihre Wiederholungen (laut sprechen, Karteikarten, Quizfragen, Bild beschreiben …).
  • Lernen Sie in sinnvollen Abständen (siehe „optimale Wiederholungszeiten“)
  • Und vor allem: Achten Sie auf Ihr Interesse! Wenn es beginnt zu schwinden, ist es Zeit für eine Pause – oder einen neuen Zugang zum Thema.

Fazit:
Lernen brauch zwar innere Ruhe – aber auch Abwechslung

Vorteile der Lernkarten auf einen Blick

  • Übersicht statt Überforderung. Sie unterteilen den Lernstoff in kleine Häppchen, die genau zu Ihrem Tempo und Lernstil passen. So wirkt auch ein umfangreiches Thema nicht mehr erschlagend, sondern wird Schritt für Schritt greifbar.
  • Individuelles Lernen. Sie bestimmen, was wann wiederholt wird – und wie oft. So wird der Stoff, der Ihnen schwerfällt, öfter geübt. Was bereits sitzt, bleibt einfach in der Tasche.
  • Keine Zeitverschwendung. Overlearning (das sture Wiederholen von längst bekanntem Stoff) wird vermieden. Sie lernen nur das, was noch wirklich gebraucht wird.
  • Lernen unterwegs. Ein paar Kärtchen passen immer in die Tasche. Ideal für Wartezeiten beim Arzt, in der Bahn oder in der Mittagspause. So nutzen Sie Zeit, die sonst ungenutzt verstreicht – ganz entspannt.

Was gehört auf eine gute Lernkarte?
Damit Ihre Lernkarten wirklich effektiv sind, gilt: Weniger ist mehr – aber bitte richtig!

Hier ein paar einfache, aber wichtige Regeln:

  • Nur Stichworte – keine ganzen Sätze. Schreiben Sie Schlüsselbegriffe oder kurze Satzteile. Das zwingt Ihr Gehirn, den Inhalt aktiv zu ergänzen – und genau das fördert das Erinnern.
  • Maximal 5 Merkposten pro Karte. Mehr Informationen auf einer Karte überfordern – und bremsen den Lernfluss.Lieber eine zweite Karte anlegen als den Überblick verlieren.
  • Nutzen Sie Ihre eigenen Formulierungen. Übernehmen Sie nicht einfach die Sprache des Autors oder aus dem Lehrbuch. Wenn Sie in Ihren eigenen Worten schreiben, verarbeiten Sie den Stoff tiefer – und merken ihn sich leichter.
  • Seitenzahlen notieren lohnt sich. Vermerken Sie die Lehrheft- oder Buchseite, auf die sich der Inhalt bezieht. So finden Sie später schnell die Stelle wieder, falls Sie etwas nachlesen oder vertiefen möchten.

Fazit:
Eine gute Lernkarte ist übersichtlich, individuell und auf das Wesentliche reduziert.
So wird sie zu einem echten Lernturbo – handlich, hilfreich und genau auf Sie abgestimmt.

Der 5-Fächer-Lernkasten ist eine geniale Methode, um Wiederholungen gezielt zu planen und dabei den Überblick zu behalten. Er hilft Ihnen, den gelernten Stoff zum richtigen Zeitpunkt zu wiederholen – nicht zu früh, nicht zu spät. So bleibt das Wissen zuverlässig im Gedächtnis haften.

So funktioniert’s:

  • Fach 1: Wiederholung am nächsten Tag
    Hier kommen alle neuen Karten hinein. Sie werden am Folgetag abgefragt.
  • Fach 2: Wiederholung nach einer Woche
    Karten, die Sie sicher beantworten konnten, wandern weiter in dieses Fach.
  • Fach 3: Wiederholung nach einem Monat
    Wenn Sie den Stoff auch nach einer Woche noch gut abrufen können, geht es weiter nach hinten.
  • Fach 4: Wiederholung nach sechs Monaten
    Dieses Fach eignet sich ideal zur Auffrischung vor Zwischenprüfungen oder längeren Pausen.
  • Fach 5: Wiederholung vor der Abschlussprüfung
    Das Langzeitgedächtnis-Fach – hier landen alle Inhalte, die sitzen und vor der Prüfung nochmal aktiviert werden sollen.

So starten Sie: Schritt für Schritt zum Lernerfolg

  1. Erstellen Sie etwa 10 bis 15 Lernkarten zu einem Thema – mit den wichtigsten Fragen und Stichworten. Alternativ können Sie auch vorhandene Karten (z. B. Ansichtslernkarten) verwenden.
  2. Lernen Sie in Bewegung: Laufen Sie beim Lernen auf und ab. Lesen Sie die Frage laut vor und sagen Sie die Antwort laut auf. Später, mit geübter Konzentration, reicht auch leises oder innerliches Sprechen.
  3. Einordnen der Karten:
    •    Richtige Antwort? → Fach 2
    •    Unsicher oder falsch? → Fach 1

Was, wenn eine Karte einfach nicht sitzen will?
Wenn Sie sich eine Karte auch nach mehrmaligem Üben nicht merken können, stecken Sie sie dennoch vorerst in Fach 2.
Warum?
Weil es keinen Sinn ergibt, sich durch ständiges Wiederholen zu frustrieren. Hier liegt möglicherweise eine Lernhemmung vor – und etwas Abstand hilft oft mehr als hartnäckiges „Draufloslernen“. Später – mit einem frischen Kopf – können Sie die Karte zurückholen.
Denken Sie daran: Keine Selbstbestrafung. Kein Overlearning. Kein Druck.

Und wie geht’s weiter?
Je nach Zeit schreiben Sie weitere Kärtchen und wiederholen nach dem oben beschriebenen Schema:

  • Fach 2: Wiederholung nach 1 Woche → richtige Karten kommen in Fach 3
  • Fach 3: Wiederholung nach 1 Monat → richtige Karten weiter in Fach 4
  • Fach 4: Wiederholung nach 6 Monaten
  • Fach 5: Endstation vor der Prüfung

Karten, bei denen Sie die Antwort nicht mehr wussten, wandern wieder in Fach 1 – liebevoll auch „Idiotenkästchen“ genannt.
Aber keine Sorge: Auch das ist Teil des Spiels.
Lernen ist keine Gerade – sondern eine Kurve mit vielen Lernschleifen.

Fazit:
Das Arbeiten mit dem 5-Fächer-Lernkasten ist kein Drill, sondern eine smarte Methode, die sich Ihrem Lerntempo anpasst.
Flexibel, effizient – und dabei motivierend.

Sind Sie über 15?
Dann wären Sie laut einem uralten Test von Alfred Binet offiziell zu alt für den Lernzuwachs – denn angeblich endet da das Wachstum der Intelligenz.

Zum Glück gilt dieser Test heute längst als überholt.
Und ebenso die Vorstellung, dass das Lernen mit zunehmendem Alter schwerer oder gar unmöglich wird.
Besonders verhängnisvoll waren die Ergebnisse einer Untersuchung von Jones und Conrad in den 1930er-Jahren: Sie verglichen die Intelligenz verschiedener Altersgruppen und kamen zu dem Schluss, dass die Intelligenz ab dem 30. Lebensjahr rapide abnimmt.

Ein Vorurteil war geboren: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“
Heute wissen wir: Diese Studie war fehlerhaft – aber der Mythos hält sich hartnäckig.

Die Wahrheit ist: Intelligenz wächst durchs Lernen!
Wer sein Gehirn regelmäßig fordert, lernt nicht nur besser – sondern wird auch klüger.
Gerade Menschen, die schon in jungen Jahren gute Lernfähigkeiten hatten, gewinnen im Laufe ihres Lebens weiter an Intelligenz hinzu – und zwar deshalb, weil sie dranbleiben.
Das Gehirn ist kein Speicher, der irgendwann voll ist – sondern ein Muskel, der trainiert werden will.
Und wer ihn bewegt, hält ihn jung.

Beispiele gefällig?

  • Goethe vollendete seinen Faust II im Alter von über 80 Jahren
  • Tizian malte seine berührende Pietà mit 85
  • Und viele Heilpraktiker-Anwärter bestehen ihre Prüfung mit 50, 60 oder noch später – weil sie es wirklich wollen.

Fazit: Lernen kennt kein Verfallsdatum.
Ob Sie Ihre Lernfähigkeit mit dem Alter steigern oder verlieren, haben Sie selbst in der Hand.

Und vergessen Sie eines nicht: Ihre Lebenserfahrung ist ein riesiger Vorteil!
Sie verstehen Zusammenhänge schneller, denken in größeren Linien – und lernen oft mit mehr Tiefe und Sinn.

Neuere Untersuchungen zeigen, dass Menschen im Laufe ihres Lebens eher intelligenter werden, denn sie schneiden bei Intelligenztests besser ab.

Viele tun sich mit MC-Fragen schwer – und das ist völlig normal.
Schließlich haben wir schon in der Schule gelernt:
Was gedruckt vor mir liegt, wird schon stimmen.

Doch genau das ist der Denkfehler!
Gerade bei MC-Fragen kann vieles falsch sein – obwohl es auf den ersten Blick plausibel klingt.
Lassen Sie sich also nicht täuschen.
Nicht jeder gedruckte Lösungsvorschlag ist auch wirklich die richtige Antwort.

So gehen Sie strategisch vor:

  1. Frage lesen – aber die Antwortmöglichkeiten abdecken! Nutzen Sie z. B. ein Blatt Papier, um die Punkte darunter zunächst zu verdecken. So lenken Sie Ihre Konzentration auf die Frage selbst – ohne schon von Formulierungen beeinflusst zu werden.
  2. Schlüsselworte kurz aktivieren. Halten Sie einen Moment inne (ca. 10 Sekunden) und rufen Sie sich Ihre eigenen Schlüsselbegriffe zum Thema ins Gedächtnis: „Was weiß ich zu dieser Erkrankung?“ – „Welche typischen Symptome oder Besonderheiten fallen mir ein?“
  3. Antworten nacheinander aufdecken – und entscheiden. Ziehen Sie das Blatt nun nur einen Punkt weiter – nicht die ganze Liste auf einmal. Lesen Sie nur diesen Punkt – und entscheiden Sie jetzt, ob er richtig ist oder nicht.
  4. Nicht vorausspringen! Widerstehen Sie der Versuchung, „schon mal zu schauen, was beim nächsten steht“.

Gehen Sie Punkt für Punkt vor – wie bei einer Untersuchung: systematisch, ruhig, fokussiert.

Fazit:
MC-Fragen sind keine Falle – wenn man sie kontrolliert und mit eigenem Wissen angeht.
Vertrauen Sie sich. Und bleiben Sie bei Ihrer Linie: erst denken, dann prüfen – Punkt für Punkt.

Bachblüten und geeignete Affirmationen können eine wirksame Hilfe sein.

  • Chestnut Bud: Bei Lernschwierigkeiten unterschiedlichster Art. Kann allen Lernmischungen beigemischt werden, da Chestnut Bud den Lernvorgang an sich erleichtert.
  • White Chestnut: Bei ständig kreisenden Gedanken, die man nicht abstellen kann.
  • Wild Rose: Wenn man sich ausgelaugt fühlt und zu viele Aufgaben hat.
  • Clematis: Hilft, die Gedanken beisammen zu halten, wirkt gegen Unaufmerksamkeit. Clematis ist ein gutes Mittel für Tagträumer.
  • Olive: Bei Erschöpfung durch langdauernde Überanstrengung. 
  • Wild Oat: Hilft, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren.
  • Rock Water: Bei zu hohen Anforderungen an sich selber. Lernen wird zur Qual, da man sich selbst immer wieder enttäuscht.

Affirmationen
Vorschläge für eine „Lernaffirmation“. Diese können Sie sich in Verbindung mit der Einnahme einer Bachblüte aufsagen oder auch als „alleinige“ Unterstützung ohne eine Bachblüte. Sie können aus den Nachstehenden eine auswählen, Sie können sich aber auch Ihre ganz persönliche Affirmation selbst ausdenken.

Beispiele für Affirmationen
Meine Gedanken sind bei dem, was ich gerade tue.
In mir ist Stärke und Wissen.
Ich richte mich auf mein Lebensziel aus.
Mir fließt die für meine neue Aufgabe notwendige Kraft zu.
Ich bin offen für die neuen Aufgaben, die auf mich zukommen.
Ich gehe meinen Weg mit Vertrauen.
Ich meistere meine Aufgaben. 

Ihre Vorteile an unserer Schule

„Wir für euch“ ist das Motto unserer Schule. Wir möchten Ihnen den besten Service und ein rundum gelungenes Lernerlebnis in unseren Ausbildungen und Fortbildungen bieten. Seit über 30 Jahren entwickeln wir unser Angebot innovativ weiter. Profitieren daher auch Sie von diesen Vorteilen an der Naturheilschule Isolde Richter:

Arbeitskreise

Unsere Arbeitskreise stehen nicht nur ehemaligen Webinarteilnehmern offen, sondern allen, die sich für das jeweilige Thema interessieren.

Bonuspunkte

Sammeln Sie mit jedem Kurs Bonuspunkte, die Sie schließlich wieder als baren Rabatt bei einer Kursbuchung einlösen können. (Bedingungen gelten).

E-Learning-Portal

Unser E-Learning-Portal punktet mit vielfältigen Funktionen. Rufen Sie Schulungsmitschnitte, Lernhilfen, Teilnahmebestätigungen oder Prüfungsergebnisse unkompliziert ab.

Fortbildungspunkte & Zertifikat

Kommen Sie als Heilpraktiker Ihrer Fortbildungspflicht nach. Für unsere Kurse erhalten Sie Fortbildungspunkte und auf Wunsch eine entsprechende Bescheinigung (nur für Therapeuten).

Forum

Unser virtuelles Schulforum ist Wissensdatenbank und Kommunikationsort in einem. Stöbern Sie in alten Beiträgen und tauschen Sie sich mit Dozenten und Mitschülern aus.

Gutscheine kaufen

Das perfekte Geschenk für andere oder für Sie selbst: Wir bieten ansprechend gestaltete Geschenkgutscheine.

Interaktives Lernen

Trotz Fernunterricht sind Sie nicht allein. Live-Schulungen, Fragestunden mit Dozenten, Schulforum, Lerngruppen und Arbeitskreise sorgen für interaktive Lernerlebnisse.

Kooperationsvorträge mit Firmen

Einige unserer kostenlosen Online-Vorträge werden in Kooperation mit renommierten und bekannten Firmen aus dem Bereich der Naturheilkunde abgehalten.

Kostenlose Angebote

Mehrmals wöchentlich naturheilkundliche Online-Vorträge, Möglichkeit zum Hineinschnuppern in Kurse, Handy-Apps, Podcasts & mehr – all das bieten wir Ihnen kostenlos.

Lerngruppen

Sie lernen nicht gern allein? So geht es auch anderen Kursteilnehmern und wir bieten Ihnen die Möglichkeit, sich zu Lerngruppen auf unserer Online-Plattform zu treffen.

Partnershop

In unserem Partnershop erhalten Sie Lernmaterialien (z.B. Lernkarten), Fachliteratur und Skripte sowie Praktisches für die eigene Naturheilpraxis.

Persönliche Rundum-Betreuung

Ob Beratung zu Kursen und Ausbildungen oder organisatorische Fragen: Unser Team steht Ihnen per Telefon und E-Mail zur Verfügung, um Ihnen individuell weiterzuhelfen.

Ratenzahlung

Faire Verträge sind für uns selbstverständlich. Deshalb bieten wir Ihnen bei einem Großteil unserer Kurse eine flexible Ratenzahlung ohne Mehrkosten an.

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