
Webinar (Online-Kurs)
Ausleitungsverfahren wie Schröpfen und Baunscheidtieren sind unverzichtbare Therapien in jeder naturheilkundlich ausgerichteten Praxis.
Lernen Sie mit diesem Webinar in der eigenen Praxis eine effektive Schröpfkopf- und Baunscheidtbehandlung durchzuführen.
Das Schröpfen ist eine der ältesten Heilmethoden und zählt zu den ausleitenden Heilverfahren. Es stellt eine wichtige Therapieform in der naturheilkundlichen Arbeit dar und kann sowohl als alleinige Therapie als auch sehr gut ergänzend zu anderen Therapieformen eingesetzt werden. Die Anwendung ist sehr vielfältig, leicht zu erlernen und umzusetzen.
Das Baunscheidtieren wurde von Carl Baunscheidt (1809 -1873) entwickelt. Er entwarf ein Gerät, den sogenannten Stichler oder Lebenswecker (Nadelgerät zur Hautreizung) und ein die Wirkung des Stichlers verstärkendes Hautöl. Im Handel werden heute unterschiedliche Ausführungen des Lebensweckers angeboten: einfache Einhand- und Zweihandmodelle, aber auch Lebenswecker-Pistolen und elektrisch betriebene Ausführungen.
Nachdem die zu behandelnde Körperstelle vorschriftsmäßig desinfiziert wurde, lässt man die Nadeln des Lebensweckers ungefähr 1 bis 2 mm tief in die Haut einschnellen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass möglichst kein Blut austritt. Danach wird mit einem Wattestäbchen ein Baunscheidt-Öl eingerieben, das über die Apotheke bezogen werden kann.
Die Themen der vier Webinarabende sind:
Grundlagen der Ausleitungen und Theorie
Theorie des Baunscheidtieren sowie praktische Aspekte und Vorbereitung des Schröpfens und Baunscheitierens
Praktische Anwendung
Es ist hilfreich, wenn jeder Teilnehmer über mind. 2 Schröpfgläser und ein *Versuchskaninchen*, also einen Freund oder Familienangehörigen verfügt. So kann und soll das Gezeigte unmittelbar im Webinar geübt werden.
Selbstverständlich können die praktischen Übungen auch mit Hilfe der Schulungsaufzeichungen nachgeholt werden.
Das blutige Schröpfen wird im Webinar gezeigt, soll von den Teilnehmern aber nicht ausgeführt werden.
Anwendungsbeispiele
Anwendung des Schröpfens und Baunscheidtierens bei unterschiedlichen Erkrankungen wie z. B. Kopfschmerzen, Migräne, Tinnitus, Erkrankungen des Bewegungsapparates usw.
Wichtiger Hinweis: Um die praktische Anwendung üben zu können, benötigen Sie Schröpfgläser, die Sie beispielsweise hier erwerben können:
Wer nur 2 kaufen möchte sollte diese hier nehmen:
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Wer mehr möchte:
oder
Dieses Webinar ist eine Fachfortbildung im Rahmen unserer zertifizierten Ausbildung Schmerztherapie.
Zur Ausbildungsübersicht "Schmerztherapie in der naturheilkundlich ausgerichteten Praxis"
Die Ausbildung Schmerztherapie in der Naturheilpraxis umfasst die beiden Blöcke "Theorie und naturheilkundliche Schmerztherapien" sowie "Therapiemöglichkeiten". Um das Zertifikat "Schmerztherapie" zu erlangen ist der Besuch von mind. 3 weiteren ausgewählten Fachfortbildungen erforderlich.
Die Live-Unterrichtstermine werden online abgehalten. Sie sind interaktiv, so können Sie während der Schulung direkt Fragen zu den Kursinhalten stellen.
Veranstaltungsort: Wo immer Sie wollen. Alles was Sie dafür brauchen ist ein Internetzugang und Ihren Computer, Tablet oder Handy.
Sie können nicht immer live dabei sein? Oder der Kurs ist schon vorbei?
Kein Problem: Alle Online-Schulungen werden aufgezeichnet. Das heißt, Sie versäumen keinen Unterricht!
In unserem E-Learning-System stehen Ihnen die Aufzeichnungen bis 12 Monate nach dem letzten Live-Termin (bzw. nach der Buchung einer Aufzeichnung) zur Verfügung.
Für praktisches Üben oder Austausch in Kleingruppen werden in einzelnen Webinaren sog. Breakout-Rooms genutzt. Diese Übungszeiten werden NICHT aufgezeichnet.
Webinar mit Theorie und Praxis ab 09.09.2022
Mit Andrea Schmidt, Heilpraktikerin
Termine und Uhrzeiten:
Buchbar bis: 31.12.2023
Bonuspunkte: 8
Fachfortbildungspunkte: 32
4 Termine insges. 8,00 Stunden
160 €
Mindestteilnehmerzahl: 15
Ihr persönlicher Zugang zum E-Learning-Portal wird am Tag vor Kursbeginn freigeschaltet. Dort stellen wir Ihnen nach und nach die Unterlagen zu den einzelnen Schulungsterminen sowie die Aufzeichnungen zur Verfügung. Alle Inhalte können Sie bis 12 Monate nach Kursende nutzen.
Andrea Schmidt ist Heilpraktikerin und Logopädin. Sie arbeitet seit 1999 als staatlich anerkannte Logopädin. Nach durchlaufener Ausbildung zur Heilpraktikerin an der Isolde Richter Heilpraktiker- und Therapeutenschule und bestandener Heilpraktikerprüfung in Mainz unterstützt sie seither das Dozententeam.
Heilpraktikeranwärter, Heilpraktiker
Nach Beendigung eines Kurses, bzw. eines Seminarblocks (bei einem Kurs mit mehreren Blöcken) bestätigen wir Ihnen die Teilnahme an den absolvierten Schulungen. Sie können sich diesen kostenlosen Fachfortbildungsnachweis in unserem E-Learning-Portal selbst als PDF-Dokument herunterladen und ausdrucken.
Das erste historische Zeugnis über die Schröpfkopfbehandlung reicht Jahrtausende zurück. In unseren Breitengraden geriet diese Methode im 15. Jahrhundert in die Hände von Badern und Feldscheren, die es als das sogenannte „blutige Handwerk“ betrieben. Durch ihr kritikloses Anwenden wurde die Methode in Verruf gebracht.
Im späten 19. und 20. Jahrhundert befand sich die Schröpfkopfbehandlung fast ausschließlich in der Hand von Laientherapeuten. Dies hing mit dem Aufkommen der klinisch-chemischen Forschung zusammen, durch die das Augenmerk von den Selbstheilungskräften des Menschen abgelenkt wurde. Im Vordergrund standen nun die medizinischen Apparate. Erst Bernhard Aschner verweist im Jahre 1928 in seinem Buch „Die Krise der Medizin“ wieder auf diese uralte Heilmethode.
Heute bieten viele Heilpraktiker mit verantwortungsvollem Einsatz diese wirkungsvolle Therapie vor allem im Rahmen einer Ausleitungs- und Entgiftungstherapie wieder an.
Das erste historische Zeugnis über die Schröpfkopfbehandlung reicht Jahrtausende zurück. In unseren Breitengraden geriet diese Methode im 15. Jahrhundert in die Hände von Badern und Feldscheren, die es als das sogenannte „blutige Handwerk“ betrieben. Durch ihr kritikloses Anwenden wurde die Methode in Verruf gebracht.
Im späten 19. und 20. Jahrhundert befand sich die Schröpfkopfbehandlung fast ausschließlich in der Hand von Laientherapeuten. Dies hing mit dem Aufkommen der klinisch-chemischen Forschung zusammen, durch die das Augenmerk von den Selbstheilungskräften des Menschen abgelenkt wurde. Im Vordergrund standen nun die medizinischen Apparate. Erst Bernhard Aschner verweist im Jahre 1928 in seinem Buch „Die Krise der Medizin“ wieder auf diese uralte Heilmethode.
Heute bieten viele Heilpraktiker mit verantwortungsvollem Einsatz diese wirkungsvolle Therapie vor allem im Rahmen einer Ausleitungs- und Entgiftungstherapie wieder an.
Geschröpft wird mit Schröpfgläsern, in denen ein Unterdruck erzeugt wurde. Man kennt drei verschiedene Arten des Schröpfens: das trockene und das blutige Schröpfen und die Schröpfkopfmassage, die nun im Folgenden dargestellt werden sollen.
Bevor man eine solche Schröpfung durchführt, kann der Heilpraktiker eine durchblutungsfördernde Salbe auftragen. Bei der Trockenschröpfung wird der Schröpfkopf auf die Haut gesetzt, ohne dass diese vorher angeritzt (skarifiziert) wurde. Durch den erzeugten Unterdruck saugt der Schröpfkopf Haut und Unterhautteile an. Der Schröpfkopf wird ungefähr 10 bis 15 Minuten aufsitzen gelassen. Im behandelten Areal kommt es zu einer deutlichen bläulich-rötlichen Verfärbung.
Sinn des trockenen Schröpfens ist es, über die entsprechenden Dermatome (Hautabschnitt aus dem die sensiblen Anteile eines Rückenmarksnervs stammen) eine entlastende Funktion auf die zugeordneten Organe zu er¬reichen. Das dabei erzeugte Hämatom (Bluterguss) wirkt einerseits im Sinne einer Eigenblutbehandlung, andererseits kommt es zu einer verbesserten Blutversorgung des behandelten Areals.
Bei der blutigen Schröpfung wird die Haut, nach vorschriftsmäßiger Desinfektion, an vorher genau bestimmten Stellen mittels eines Schröpfschnäppers oder mit einer Lanzette angeritzt, sodass es zu einem Blutaustritt kommt. Über diesen Stellen wird ein Schröpfkopf aufgesetzt, in dem ein Unterdruck erzeugt wurde. Nun tritt in diesen Schröpfkopf langsam Blut über. Es ist darauf zu achten, dass die zu skarifizierende Stelle frei von Salben ist.
Sinn des blutigen Schröpfens ist es, im gestauten Gebiet eine Entlastung zu erreichen. Des Weiteren hat blutiges Schröpfen eine blutverdünnende, entzündungshemmende, krampflösende und schmerzstillende Wirkung.
Die Schröpfkopfmassage führt der Heilpraktiker meist am Rücken durch. Dazu wird das zu behan¬delnde Areal vorher eingeölt, oder es wird eine durchblutungsfördernde Salbe aufgetragen. Dann wird der Schröpfkopf ohne vorheriges Anritzen der Haut aufgesetzt und über das zu behandelnde Gebiet weitergezogen. Die Schröpfkopfmassage ist in ihrer Wirkung mit einer Bindegewebsmassage vergleichbar. Sie wird normalerweise rechts und links der Wirbelsäule durchgeführt (paravertebral), wodurch es zu einer vermehrten Hautdurchblutung in diesem Gebiet kommt. Des Weiteren entkrampft sich die Muskulatur, was eine wesentliche Voraussetzung für die psychische Entspannung des Patienten ist und wodurch die Selbstheilungskräfte angeregt werden.
Die Schröpfkopfmassage kann mit einem, mit zwei oder auch mit mehreren Schröpfköpfen durchgeführt werden. Bei der Behandlung mit nur einem Schröpfkopf schiebt man diesen durch langsam drehende und schiebende Bewegungen vorwärts. Man beginnt mit der Behandlung meist entweder am Hals, unterhalb des Haaransatzes und zieht den Schröpfkopf seitlich der Wirbelsäule bis zur Kreuzbeinregion hinab. Dann bewegt man den Schröpfkopf weiter bis zur seitlichen Beckenregion, um den Abtransport der Schadstoffe über die Bauchlymphgefäße anzuregen.
Behandelt man mit mehreren Schröpfköpfen, so schiebt man zunächst einen Schröpfkopf ungefähr 10 cm weiter, dann lässt man ihn stehen und bewegt das andere Schröpfglas auf der gegenüberliegenden Körperseite bis zur gleichen Stelle vorwärts. Auf diese Art verfährt man, bis der ganze Rücken durchmassiert ist. Die Massagezeit sollte 5 bis höchstens 10 Minuten nicht überschreiten, da es den Patienten sonst zu sehr anstrengen könnte, oder es könnte auf die Behandlung eine zu heftige Reaktion erfolgen.
Es gibt dünnwandige und dickwandige Schröpfgläser. Letztere haben den Nachteil, dass sie bei sitzender Position des Patienten leichter zu Boden fallen. Sowohl dünn- als auch dickwandige Gläser eignen sich zur Schröpfkopfmassage. Es gibt noch Dickwandgläser, die mittels einer Pumpvorrichtung evakuiert werden können. Ihre Handhabung ist etwas umständlich.
Wie schon gesagt, wird die Haut beim blutigen Schröpfen angeritzt (skarifiziert). Seit alters her werden dazu mechanische Gerätschaften verwendet. Schröpfschnäpper haben den Vorteil, dass mit einem Schlag mehrere Schnitte ausgeführt werden. Dadurch wird dem Patienten das Nacheinander mehrerer schmerzhafter Einschnitte erspart. Allerdings muss man wissen, dass beim Gebrauch des Schröpfschnäppers Narben zurückbleiben können, vor allem, wenn man an derselben Stelle mehrmals behandelt. Weiterhin kann es zu Pigmentierungsstörungen kommen, die über Monate bis hin zu einem Jahr bestehen bleiben können.
Bei der Anwendung des Schröpfschnäppers ist unbedingt darauf zu achten, dass dieser in Richtung der verlaufenden Akupunkturmeridiane angesetzt wird, so dass es nicht zur Erzeugung von Störfeldern kommt.
Lanzetten gibt es als Einmalmesserchen steril verpackt. Allerdings muss man mit ihnen kräftig und mindestens zehn Mal einstechen, ehe eine dem Schnäpper vergleichbare Ska-rifikation entstanden ist. Der Einstich ist etwas schmerzhafter als der Gebrauch des Schnäppers. Das Vorgehen hat jedoch den Vorteil, dass keine Narben zurückbleiben.
Die Erzeugung des notwendigen Unterdruckes kann auf mehrere Arten erfolgen:
Ein Unterdruck kann mittels eines dem Schröpfglas aufgesetzten Gummiballes erzeugt werden. Eine andere Möglichkeit ist eine zusätzliche mechanische Pumpvorrichtung.
Die einfachste Methode ist sicherlich die Verwendung eines Gasfeuerzeuges. Die Flamme des Feuerzeuges wird kurz in das Schröpfglas gehalten und danach der Schröpfkopf schnell aufgesetzt. Es ist darauf zu achten, dass das Glas nicht zu heiß wird, so dass es nicht zu Verbrennungen kommen kann.
Eine umständlichere und von unserer Heilpraktikerschule nicht empfohlene Methode ist es, ein wenig feinst aufgeflockte Watte in den Schröpfkopf zu geben, wobei ein Ende der Watte mit einem Tropfen Wasser am Boden des Schröpfglases befestigt wird. Die Watte wird angezündet und am Ende des Abbrennvorganges wird das Schröpfglas auf die Haut aufgesetzt. Die Watte muss deshalb am Boden des Schröpfglases angeklebt werden, damit nicht Reste der brennenden Watte auf den Patienten fallen und kleine Brandwunden erzeugen.
Eine andere Möglichkeit ein Vakuum zu erzeugen ist, Watte oder einen Tupfer auf einen Watteträger aufzubringen, sie mit Spiritus zu tränken, anzuzünden und sie dann kurz in das Schröpfglas einzubringen. Nach dem Herausziehen wird das Schröpfglas sofort auf die Haut angesetzt. Dieses Hantieren mit Spiritus birgt naturgemäß Gefahren in sich und wird deshalb von unserer Heilpraktikerschule ebenfalls nicht empfohlen.
Head und Mackenzie beobachteten, dass bei Erkrankungen innerer Organe immer wieder Veränderungen in bestimmten Haut- und Unterhautsegmenten auftraten. Sie schlossen daraus, dass eine nervale Wechselwirkung zwischen inneren Organen und den dazugehörigen Körperflächen bestehen muss. Dabei stellten sie folgende Veränderungen fest:
Um eine Entscheidung treffen zu können, ob blutig oder unblutig geschröpft werden soll, muss der Heilpraktiker den Patient gründlich untersuchen. Vor allem der Rücken liefert wichtige Hinweise sowohl für die Diagnose als auch für die Therapie. Dazu wird er auf schröpfwürdige Stellen untersucht, wobei es vor allem darum geht, kalte und heiße Reflexzonen aufzuspüren.
Eine kalte (blasse) Reflexzone kann sich als eine blutarme Verhärtung im Bindegewebe zeigen. Sie können dann als harte oder sulzige, kleine, schmerzhafte Stellen getastet werden, die auf tiefen und kräftigen Druck schmerzen. Dieser Druckschmerz wird von Patienten als „wohltuend“ empfunden. Kalte Reflexzonen können aber auch als große, flächige Gebiete gefunden werden. Es handelt sich dann um Einsenkungen.
Kalte Reflexzonen dürfen nur unblutig behandelt werden. Würde hier blutig geschröpft, so würden nur wenige Tropfen Blut austreten und die Beschwerden des Patienten würden sich verschlimmern.
Blasse Reflexzonen treten nicht nur bei asthenischen und anämischen Personen auf, sondern sie können bei allen Konstitutionstypen vorkommen. Sie sind Zeichen eines lokalen Energiemangels, in deren Folge es zu einem Sauerstoff- und Versorgungsdefizit kommt.
Bei der heißen (roten) Reflexzone handelt es sich um ein Gebiet, in dem es zu einem Blutstau gekommen ist. Dieser Stau kann im Bindegewebe oder in der Muskulatur sitzen. Bei der heißen Reflexzone tastet man eine pralle, druckschmerzhafte Härte. Die Druckschmerzhaftigkeit tritt im allgemeinen schon bei oberflächlichem Druck auf, wird jedoch ebenfalls im allgemeinen als angenehm empfunden.
Heiße Reflexzonen werden blutig geschröpft, um die vorhandene Energiefülle abzuleiten. Würde hier irrtümlich trocken geschröpft, so würde sich das Befinden des Pati¬enten verschlechtern, da sich dann noch mehr Energie in diesem Bereich stauen würde.
Obwohl heiße Reflexzonen bevorzugt beim Plethoriker (Plethora, d.h. Fülle) vorkommen, können sie sich auch beim Astheniker (Asthenie, d.h. Kraftlosigkeit, Schwäche) als Ausdruck einer lokalen Fülle bilden.
Leider sind in der Praxis die Reflexzonentypen oft nicht so eindeutig voneinander zu unterscheiden. Es gibt durchaus auch Zonen im Übergangsstadium. In unklaren Fällen wird man auf jeden Fall die trockene Schröpfung bevorzugen, wenn sich der Heilpraktiker in diesem Fall nicht überhaupt für eine andere Therapie entscheidet.
Es gilt zu bedenken, dass eine Energiefülle eine Energieleere nach sich ziehen kann. Kommt es beispielsweise im Schulter-Nacken-Bereich zu einer Energiefülle, so kann dies zu Kopfschmerzen aufgrund einer nachfolgenden Energieleere im Kopf führen.
Nicht in jedem Fall entscheidet sich der Heilpraktiker entweder für eine trockene oder eine blutige Schröpfung, sondern er kann die beiden Verfahren auch miteinander kombinieren. Dabei nimmt er häufig zunächst eine trockene Schröpfung vor und danach eine blutige.
Verändert sich eine kalte, blasse Zone im Verlauf einer heilpraktischen Behandlung in eine rote, heiße, so ist es dem Heilpraktiker gelungen, einen chronischen Prozess zu aktivieren und so allmählich eine Heilung herbeizuführen.
Das Baunscheidtieren wird von Heilpraktikern als Hautausleitungsverfahren eingesetzt, das heißt es wird damit eine Giftausleitung über die Haut erzielt. Als Entgiftungsverfahren ist das Baunscheidtieren ein wichtiger Bestandteil der Heilpraktikerausbildung. Siehe auch Ausleitungsverfahren
Das Baunscheidtieren wurde von Carl Baunscheidt (1809 -1873) entwickelt. Baunscheidt selbst erzählt in seinem Buch „Der Baunscheidtismus“, dass er jahrelang an rheumatischen Beschwerden litt. Eines Tages saß er in seinem Garten und seine heftig schmerzende rechte Hand lag auf dem Tisch. Unzählige Mücken umschwärmten ihn. Einige davon setzten sich auf seine Hand und nachdem er mehrmals vergeblich versucht hatte, sie abzuwehren, ließ Baunscheidt sie gewähren. Kaum hatten die Mücken gestochen, so war der rheumatische Schmerz fast verflogen. Baunscheidt schreibt weiter: „Die Mücke lehrte mich also das Geheimnis: wie auf eine ganz einfache und natürliche Weise die eingefangenen Krankheitsstoffe aus dem leidenden Teil des Körpers herausgezogen und abgeleitet werden könnten...“.
Baunscheidt ist fasziniert von dem Vorgefallenen und entwickelt seinen „Lebenswecker“ (s.u). Dieser allein bringt ihm aber noch nicht den gewünschten Erfolg, sodass er nun noch ein Öl entwickelt, das die Wirkung des Mückensekretes nachahmt.
Ein Lebenswecker ist ein Stichler, mit dem die Haut gereizt wird. Vom Handel werden heute unterschiedliche Ausführungen angeboten: einfache Einhand- und Zweihandmodelle, aber auch Lebenswecker-Pistolen und elektrisch betriebene Ausführungen.
Nachdem der Heilpraktiker die zu behandelnde Körperstelle vorschriftsmäßig desinfiziert hat, lässt er die Nadeln des Lebensweckers ungefähr 1 bis 2 mm tief in die Haut einschnellen. Dabei achtet er darauf, dass möglichst kein Blut austritt. Danach reibt er die behandelten Areale mit einem in Baunscheidt-Öl getränkten Wattestäbchen ein. Dieses Öl wird über die Apotheke bezogen. Das Wattestäbchen taucht er wegen der Gefahr der Kontamination nicht direkt in das Ölfläschen, sondern das Öl wird für den jeweiligen Patienten in einen gesonderten Behälter abgefüllt.
Nach der Einreibung verspürt der Patient zunächst einen Juckreiz, der nach einer Weile allmählich in eine wohltuende Wärme übergeht. Der Juckreiz kehrt manchmal noch nachts oder am nächsten Tag wieder, wenn die behandelte Stelle mit Wasser oder Schweiß in Berührung kommt. Aus diesem Grund sollte der Patient für ein bis zwei Tage auf Baden und Duschen verzichten.
Schon kurz nach der Behandlung kommt es an der baunscheidtierten Stelle zu Hautveränderungen. Dabei handelt es sich um eine erwünschte Reaktion, da eine Ableitung von Giftstoffen über die Haut erreicht werden soll. Zeigt die Haut keine Reaktion, so muss mit einer eingeschränkten Funktion der Haut als Ausscheidungsorgan gerechnet werden. In diesem Fall wiederholt der Heilpraktiker die Behandlung in einem angemessenen Zeitabstand, meist nach einer Woche, um die Ausscheidungsfähigkeit der Haut zu verbessern.
Bei überschießenden Hautreaktionen kann der Heilpraktiker eine Salbe auftragen. Nachbehandlungen werden oft mit Lymphsalben durchgeführt, also mit Salben die den Lymphfluss verbessern, um damit den Abtransport von Schadstoffen nochmals zu erhöhen.
Baunscheidt selbst empfiehlt sinngemäß folgende Vorgehensweise:
Damit es nach der Behandlung nicht zu unerwünschten Reaktionen kommt, vor allem damit Pigmentierungsstörungen und Narbenbildungen unterbleiben, ist folgendes zu beachten:
Der Hauptbehandlungsort ist, wie schon Carl Baunscheidt sagt, das Gebiet rechts und links der Wirbelsäule. Weitere wichtige Behandlungsorte sind Oberarme, zwischen und über den Schulterblättern, über dem Magen und hinter den Ohren. Baunscheidt hat die typischen Behandlungsorte an der Statuette „Adonis und Aphrodite“ veranschaulicht.
Hauptindikationen sind einerseits eine beabsichtigte allgemeine Entgiftung des Körpers und andererseits die Entlastung bestimmter innerer Organe. Im ersteren Fall wird paravertebral behandelt, im letzteren wird das entsprechend zugeordnete Dermatom baunscheidtiert.
Besonders bewährt hat sich das Baunscheidtieren bei rheumatischen Erkrankungen, bei allgemeinen Schmerzzuständen, bei Neuralgien, Neuritiden, Arthrosen, Arthritiden, Lumbalgien und Ischialgien.
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